Ernährung nach Chemotherapie

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Meine Frau (Lisa, 48-jährig) hat eine längere Chemotherapie hinter sich und ist nun seit zwei Wochen wieder zu Hause. Sie leidet nach wie vor unter Appetitlosigkeit und Übelkeit. Nun frage ich mich, ob ich punkto Ernährung auf etwas Spezielles achten und wie ich für sie kochen soll. Können Sie mir ein paar Tipps geben?

Antwort von Carla Stäubli, Fachberaterin Krebstelefon
Guten Tag
Kochen und Essen soll in erster Linie Freude bereiten. Ich möchte Sie ermutigen, auf das Genussempfinden Ihrer Partnerin zu achten. Denn gerade während oder auch nach einer Krebstherapie ist der Appetit oftmals beeinträchtigt.
Um den Körper mit der nötigen Energie zu versorgen, ist zu beachten, dass bei einer Krebserkrankung der Bedarf an Kalorien und Eiweiss für den Zellaufbau erhöht sein kann.
Für Krebserkrankungen gibt es keine einheitlichen Ernährungsempfehlungen. Jede Krebserkrankung und Therapie greift unterschiedlich stark in den Stoffwechsel ein, weshalb die Ernährung den individuellen Bedürfnissen angepasst werden muss. Die Lebensmittelpyramide kann als Orientierungshilfe beim Kochen dienen. Beispiele finden Sie auf der Webseite der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.

Untenstehend einige Koch- und Ernährungstipps bei Übelkeit und Appetitlosigkeit.

Übelkeit:
- geruchsarme Nahrungsmittel wie bspw. kalte Speisen (Kompott oder Eis)
- keine oder wenig blähende Lebensmittel
- Essensgerüche minimieren
- Gut lüften nach dem Kochen
- Nicht im selben Raum essen, in dem gekocht wurde
- trockene und stärkehaltige Lebensmittel
- Mahlzeiten auf Zeiten verteilen, in denen die Übelkeit weniger ausgeprägt ist

Appetitlosigkeit:
- Verständnis zeigen, wenn der Appetit ändert oder die Lust am Essen wegbleibt
- Essen in Gesellschaft regt den Appetit an
- Flexibilität: keine starren Essenszeiten
- In unserer Broschüre Ernährung bei Krebs auf Seite 15 finden Sie Empfehlungen bei Mangelernährung

Es kann hilfreich sein, für den Ernährungsplan zu Hause eine Ernährungsberatung beizuziehen. Einige Spitäler organisieren eine anschliessende Ernährungsberatung. Die Kosten für eine private Ernährungsberatung werden von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt und die Ernährungsberatung gesetzlich anerkannt ist (siehe auch Broschüre Ernährung bei Krebs, S. 8). Der Schweizerische Verband der Ernährungsberater:innen (SVDE) stellt eine Liste der freiberuflichen Ernährungsberater:innen in der Schweiz zur Verfügung.

In unserer Broschüre Ausgewogene Ernährung und auf unserer Homepage unter Ernährung und Krebs und Probleme beim Essen, finden Sie weitere Informationen.

Das Krebstelefon-Team begleitet und berät Betroffene, Angehörige und Interessierte. Haben Sie Fragen? Dann mailen, telefonieren oder chatten Sie mit uns: www.krebsliga.ch/krebstelefon.